25 Jahre Hawis
25 Jahre – eine Erfolgsgeschichte
Mitte der neunziger Jahre wurde es in so manchem mittelständischen Betrieb ungemütlich, weil die Berufsgenossenschaft oder Gewerbeaufsicht „aufschlug“ und plötzlich – für viele völlig unverständlich – den Nachweis einer arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung einforderte. Umso brisanter, wenn ein Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit vorausgegangen waren.
Dabei hatten die Berufsgenossenschaften in ihren Regelwerken schon seit vielen Jahren die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung der Arbeitnehmer normiert. Das, was anfangs nur auf dem Papier stand, wurde mehr und mehr auch tatsächlich eingefordert. Genau in diese Zeit datiert auch die Verabschiedung des am 21. August 1996 in Kraft getretenen Arbeitsschutzgesetzes, welches die EU-Richtlinien zum Arbeitsschutz umgesetzt hat.Unruhe und Unsicherheit machten sich auch in den Handwerksbetrieben des Kreises Vechta breit.
Die Einsicht in die Notwendigkeit dieser gesetzgeberischen Maßnahme war nicht sonderlich ausgeprägt, der Beratungsbedarf jedoch umso höher. Bei der Kreishandwerkerschaft in Vechta wurde diese Herausforderung für die Innungsmitglieder als Gemeinschaftsaufgabe aufgegriffen. Die Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft organisierte schon Anfang der neunziger Jahre für Innungsmitglieder Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit.
Die Nachfrage wuchs schnell. Immer mehr Betriebe nutzten diesen zunächst als Abteilung der Kreishandwerkerschaft etablierien Service. Nicht nur Innungsmitglieder, auch nicht organisierte Betriebe aus dem Handwerk und anderen Wirtschaftsbereichen, öffentliche und soziale Einrichtungen, Banken und Versicherungen nicht nur aus dem Kreis Vechta suchten nach einem Dienstleister, um den gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Der sich abzeichnende Umfang sprengte deutlich den satzungsmäßigen Aufgabenbereich einer örtlichen Kreishandwerkerschaft. Die KFZ-Innung des Kreises Vechta entschloss sich daher im Frühjahr 1995, die „HAWIS – Handwerkswirtschaftsgesellschaft mbH“ (kurz HAWIS) zu gründen und dieses Geschäftsfeld zuprofessionalisieren. Die Rechnung ging auf: Es sprach sich herum, dass der neue Service betriebliche Probleme löste und die Zahl der Kunden stieg kontinuierlich.
Nunmehr betreuen die Betriebsmediziner mit medizinischem Assistenzpersonal und Fachkräfte für Arbeitssicherheit über 1.000 Kunden in ganz Nordwestdeutschland. Die Lösung von Gemeinschaftsaufgaben in Kooperation mit der Handwerksorganisation eröffnete noch weitere Geschäftsfelder:
Die HAWIS betreibt für etwa 100 handwerkliche Organisationen bundesweit einen downloadbasierten Service für Vertragsvorlagen, Musterschreiben und Dokumente unter anderem aus den Bereichen Personal- und Unternehmensführung, Baurecht und Steuerrecht.
Im Jahr 2018 eröffnete die HAWIS den Geschäftsbereich externer Datenschutz. Ebenso wie die HAWIS Unternehmen dabei unterstützt, die Vorschriften des Arbeits- und Gesundheitsschutzes einzuhalten, geschieht dies nun mit einem Team zertifizierter Datenschutzbeauftragter. Die Dynamikder Geschäftsentwicklung setzt sich fort: Seit 2019 ist die HAWIS ein nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz zugelassenes und registriertes Inkassounternehmen und kümmert sich professionell darum, dass mittelständische Betriebe nicht „auf ihren Forderungen sitzen bleiben“.
Die Prokuristin Marion Thölking bringt es auf den Punkt: „Prävention beginnt im Kopf. Wenn es gelingt, die betrieblichen Akteure und die Mitarbeiter von der Sinnhaftigkeit der Prävention zu überzeugen, dann ist es schon ein erster wichtiger Teilerfolg. Wir registrieren, dass die Akzeptanz für notwendige Maßnahmen zum Arbeits- und Datenschutz in den letzten Jahren zugenommen hat.“
Dieter Mertens (Prokurist): „Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource für den betrieblichen Erfolg. Überlastung ist kontraproduktiv und vermeidbar“. Betriebsärzte und Fachkräfte für die Arbeitssicherheit verfolgen interdisziplinär die gleichen Ziele: • Gesunde und motivierte Mitarbeiter • Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten vermeiden • Gefährdungen frühzeitig erkennen
Gesundheitliche und technische Aspekte müssen für eine erfolgreiche Strategie konzeptionell gleichermaßen berücksichtigt werden. Deshalb ist ein enger Austausch der Akteure zwingend erforderlich. Das Team der HAWIS bietet beides aus einer Hand. Die Kunden profitieren von der fachlichen Expertise erfahrener Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsmediziner in den unterschiedlichsten Branchen mit deren speziellen Belastungsprofilen.
Es gibt also gute Gründe für die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung vom gleichen Dienstleister. Die HAWIS geht noch einen Schritt weiter. Längst geht es nicht mehr nur darum, Kunden dabei behilflich zu sein, Unternehmerpflichten gerecht zu werden. Als Partner für das betriebliche Gesundheitsmanagement setzt die Prävention schon viel früher an. Qualifiziertes Fachpersonal unterstützt die Kunden der HAWIS dabei, ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu implementieren.